Montag, 31. August 2020

7.7.2019: Unfall mit dem Fahrrad - Zusammenfassung

  • 07.07.2019: es fand eine Fahrradrallye vom ADFC statt. Ich bin die kurze Strecke angegangen und war auch schon auf der Rückfahrt, da ging es den Kirchenberg bei der Satzinger Mühle hinunter - und ich stürzte über meinen Lenker. Warum weiß ich nicht, habe ich falsch gebremst? Oder war es rutschig? Es hatte genieselt und der Berg bestand aus Kopfsteinpflaster. Ich fiel auf den Helm aber auch auf den Mund und spuckte Blut, rechtes Handgelenk wurde schnell dick, linker Ellbogen ließ sich nicht mehr gerade biegen.

    Ein Fußgänger (der oben am Kirchenberg wohnt und mit seinem Hund Gassi ging) hat die Sanitäter gerufen und mein Fahrrad dann in seinem Schuppen untergestellt (die Sanitäter kannten ihn und meinten, er sei vertrauenswürdig).

    Ich wurde mit den Sanitätern in die Erler-Klinik gefahren und wurde dort erstversorgt: Distale Radius-Mehrfraktur rechts und eine Radiusköpfchenfraktur am linken Ellbogen. Ich bekam Gipsschienen und wurde nach Hause entlassen, um am nächsten Tag einen Termin für eine Operation zu machen.

  • 08.07.2019: Zahnarzt schaute sich die Zähne an, einer war zur Hälfte ausgeschlagen und wurde aufgebaut, sie stellte fest, dass die Zähne locker waren und ich sollte die nächste Zeit nichts abbeißen, evtl. müssen die Zähne wurzelbehandelt werden. Der rechte Daumen und dann auch der Zeigefinger wurden nachmittags schmerzhaft pelzig. In der Notaufnahme wieder in der Erler-Klinik schickte man mich wieder weg, denn ich hatte ja Vormittags einen Termin für eine Operation für den 16.07. bekommen. Die Schmerzen war sehr stark.

  • 09.07.2019: ich stellte mich in der Sprechstunde im Fürther Klinikum vor, dort sagte man mir, ich solle für eine stationäre Aufnahme meine Sachen holen und dann nüchtern wieder kommen.  Die Gipsschienen wurden durch zwei Schienen ersetzt, die man einfach öffnen kann. Am Spätnachmittag wurde ich dann Not-operiert. Es wurde eine Platte in das rechte Handgelenk eingebracht und das Karpaltunneldach gespalten. Bis 22:30 Uhr war ich im Aufwachraum, dann wurde ich in ein Zweibettzimmer auf Station 38 gebracht.

  • 10.07.2019: Es ging mir eigentlich ziemlich gut, fast keine Schmerzen, nur Bewegungseinschränkungen weil die Schiene am linken Arm 45° betrug und das rechte Handgelenk in einer Armschiene war. Am linken inneren Oberschenkel bildete sich ein sehr starker Bluterguss. Aber eigentlich konnte ich mich ganz gut an- und ausziehen (Rock mit Gummizug, Flipp-Flopps usw.) nur Waschen musste man mich. Meine Bettnachbarin Gaby und ich verstanden uns prächtig, wir halfen uns gegenseitig und lachten viel und hatten viel Spaß.

  • 15.07.2019: Nach einem ruhigen Wochenende dann endlich die Entlassung. Für 2 Wochen kam ein Sozialdienst, der mich gewaschen hat und als dann die Schiene am linken Ellbogen entfernt wurde, verzichtete ich auf deren Hilfe. Meine Mutter kam 2-3 Mal noch 3 Wochen lang, danach dann wieder auf mich gestellt.
    Der linke Ellbogen war etwas gebeugt, aber durch Dehnübungen meinerseits war bald wieder alles als wäre nichts gewesen. Das Handgelenk wurde nur passiv von der Physiotherapeutin bewegt, danach wieder in die Schiene.

  • 20.08.2019: Die Schiene sollte jetzt auch am rechten Handgelenk abgenommen werden. Starke Druckschmerzen allerdings den ganzen Tag über ließen mich verzweifeln. Schmerzmittel wirkten nicht, das Handgelenk war fast steif und auch noch ziemlich dick. Physio und Lymphdrainage, ebenso Ergotherapie (Handtherapie) brachten nur leichte physische Besserung, der Frust breitete sich immer mehr aus.

  • September 2019: Die Schwellung ging nur langsam zurück, die Schmerzen waren immer noch sehr stark, das Handgelenk war auch immer noch fast steif. Die Hoffnung auf baldige Besserung hatte sich zerschlagen, Angst, dass das Handgelenk steif bleibt, noch mehr Angst, dass die Schmerzen bleiben. An beiden Schneidezähnen wurde aufgrund zunehmender Schmerzen je eine Wurzelbehandlung begonnen.
    Ich sollte ja noch nicht Laufen gehen, so lange das Handgelenk nicht verheilt war, aber ich probierte es doch 1x. Das ging ganz gut, aber die Lust auf Laufen bleibt irgendwie aus.

  • Oktober 2019: Keine Besserung! Immer noch starke Schmerzen und trotz Physiotherapie nur leichte Besserung der Beweglichkeit im rechten Handgelenk. Abends legte ich einen elastischen "Handschuh" an, um die Schmerzen zu mildern, noch nicht einmal in Ruhe war ich schmerzfrei. Nachts wachte ich oft vor Schmerzen auf und ich legte dann doch die Schiene wieder an, obwohl ich das nicht hätte tun sollen, aber mit der Schiene war ich fast schmerzfrei und konnte dann doch schlafen.

  • 24.01.2020: Bereits nach 6 Monaten wurde dann die Platte im Handgelenk entfernt, weil alles laut Röntgenbild gut verheilt war, ich aber immer noch starke Schmerzen hatte. Nach der Operation war der rechte Zeigefinger und der Daumen wieder sehr schmerzhaft pelzig, was sich dann zum Glück nach ca. 2 Monaten zurückbildete. Sofortige Besserung der Schmerzen im Handgelenk erst Mal in Ruhe!

  • seit Sommer 2020: Die Schmerzen im Handgelenk und das Pelzige in den Fingern haben sich reduziert, vor allem in Ruhe, sind aber nicht ganz verschwunden. Bei Bewegung ist immer noch ein Druckgefühl vorhanden und leichter Schmerz, was laut Ärzten nicht mehr verschwinden wird. Rechts unterhalb des Daumens eine weiche Verdickung, die wahrscheinlich Raum fordert und das Druckgefühl verursacht? Je nachdem, was ich mit der Hand mache, bzw. wie lange, werden die Schmerzen stärker oder wieder schwächer. Aber zum Glück kann ich mit der Hand schreiben,  auf dem Computer tippen, Klavier und Flöten spielen und sogar kurze Zeit Handarbeiten. Die Beweglichkeit ist für den Alltag ausreichend. So lange es so bleibt und nicht wieder schlechter wird, bin ich zufrieden!